Allgemeine Informationen zum Thema
Cataract/Grauer Star der Therapie und Operation
sowie den Begleiterkrankungen

 

Als Cataract bezeichnet man die Eintrübung der sonst klaren Linse. Die Umwelt wird dann nur noch wie durch ein Milchglas gesehen, es kann aber auch Blendung im Vordergund stehen. Oft ist die Zunahme schleichend und wird erst spät selbst wahrgenommen wenn beide Augen betroffen sind. Den Zeitpunkt für die Operation bestimmt der Patient letztlich selbst, dann wenn er sich durch die Sehverschlechterung gestört fühlt. Wird die Operation zu lange hinausgeschoben, wird die Operation dadurch erschwert, der Linsenkern ist dann mühsamer zu zertrümmern.

Zu spät für die Cataractoperation ist es nie!


OP

 

URSACHEN

Die Ursache ist überwiegend ein Alterungsprozess der Linse und tritt vorwiegend ab dem 60. Lebensjahr auf. Jedoch kann auch Diabetes oder die Einnahme von Medikamenten wie Cortison die Cataractentwicklung fördern.

 

THERAPIE

Die Therapie des Grauen Stars ist ausschließlich eine Operation. Alle angebotenen Augentropfen gegen das Fortschreiten der Linsentrübung sind wissenschaftlich erwiesen unwirksam! Die Operation des Grauen Stars ist eine der weltweit am Häufigsten durchgeführten Operationen.Hierbei wird die getrübte Linse durch eine klare Kunststofflinse ersetzt Die Linsenstärke wird vor der Operation mittels Ultraschall schon in der Ordination berechnet,um eine der Dioptrienstärke des Auges passende Linse einzusetzen. Im Operationssaal befindet sich ein Linsenlager.

 

OPERATION

Die Operation erfolgt in lokaler Betäubung (Tropfanästhesie=nur Augentropfen oder Regionalanästhesie=mit Spritze unter die Bindehaut) und dauert etwa 15 Minuten und ist schmerzlos. Bei Fehlen von schweren Begleiterkrankungen ist die Operation praktisch immer erfolgreich. Bei der modernen Kleinschnitttechnik wird durch die klare periphere Hornhaut eingegangen (keine Blutungsgefahr) und nach Eröffnung der Kapsel die Linse mit Ultraschall zerkleinert und aus der Kapsel abgesaugt. In den Kapselsack wird nun die Kunststofflinse in gefaltetem Zustand implantiert und entfaltet sich dort. Die Wunde muß durch den selbstdichtenden Schnitt nicht mehr genäht werden. Die Kleischnitttechnik garantiert , daß es durch die Operation zu keiner Zunahme der Hornhautkrümmmung (Astigmatismus) kommt. Durch diese Technik konnte ich bei an die 10.000 Augen ausgezeichnete Ergebnisse erziehlen. Wenn auch extrem selten vorkommend so dürfen auch die Risken einer Infektion oder Blutung nicht unerwähnt bleiben, die dann einen Zweiteingriff und medikamentöse Therapie notwendig machen.

 

NACH DER OPERATION

Nach der Operation wird das Auge für 12 -24 Stunden mit einem Augenklappe geschützt. Bei Abnahme ist das Sehvermögen noch nicht Optimal, aber meist schon besser als vor der Operation. Für etwa 3 Wochen sind entzündungshemmende Augentropfen als Nachbehandlung empfohlen. Schonung nach der Operation ist nicht erforderlich, lediglich Reiben und Wischen (für 6 Wochen) sowie Wasser (für 10 Tage) sind zu vermeiden. Brauche ich nach der Operation eine Brille? So wie die Linse beim älteren Menschen die Akkomotation (Nahstellmöglichkeit) verloren hat, ist auch die Kunststofflinse starr und ermöglicht scharfes Sehen nur in einer Entfernung. Normalerweise wird die Linse berechnet um in die Ferne ohne Brille scharf sehen zu können. Dann ist für das Lesen eine Brille notwendig. Lediglich bei hoher Kurzsichtigkeit, diese Patienten sind das Lesen ohne Brille gewohnt,oder auf Wunsch des Patienten, kann die Kunstlinse für die Nähe berechnet werden, dann ist jedoch eine Brille für die Ferne notwendig!

 

IOL - Intraocular Linse

Monofokale Linsen Sie stellen derzeit die Standardlinse dar und sind die wissenschaftlich am meisten geprüften Linsen. Sie sind vorwiegend aus modernsten faltbaren Acrylaten hergestellt. Sie versprechen die höchste Abbildungsqualität.


Multifokale Linsen Bei der sogenannten Multifokalen Linse ist sehen ohne Brille gut in der Ferne möglich sowie kurzzeitiges Lesen von mittelgrosser Schrift in der Nähe (z.b. beim Einkaufen). Für längeres Lesen empfehle ich trotzdem eine Lesebrille.

Ob Sie für die Implantation einer Multifokallinse geeignet sind kann ich erst in einem persönlichen Gespräch feststellen. Da für diese Speziallinse auch Gegenanzeigen (Netzhautverkalkung, Glaukom, Astigmatismus,...) bestehen. Wichtig ist auch auf die Möglichkeit von Blendungsphänomenen hinzuweisen.


Die Gelbe Linse Die seit kurzer Zeit auf dem Markt befindliche gelbe Linse wird von vielen Augenchirurgen beworben obwohl es noch keine harten wissenschaftlichen Daten über die Wirkung gibt. Man hofft, dass bei gewissen Arten von Netzhautverkalkung das Fortschreiten verhindert oder verlangsamt werden kann. Da es aber keine Gegenanzeige gegen die Linse gibt, so ist bei entsprechender Indikation (Drusenmakulopathie) eine Inplantation möglich.