Allgemeine Informationen zum Thema
Cataract/Grauer Star der Therapie und Operation
sowie den Begleiterkrankungen
GLAUCOM
Unter diesem Begriff fasst man alle Erkrankungen zusammen, bei denen meist der Augendruck relativ erhöht ist, ein Schaden von Sehnervenfasern am Sehnervenkopf zu verzeichnen ist und es in der Folge zu Veränderungen am Gesichtsfeld kommt.
Der normale Augendruck liegt zwischen 10 und 22 mmHg. Der Überdruck ist durch einen Überschuss an Kammerwasser im Auge verursacht (zu viel Produktion - zu wenig Abfluss). Durch regelmäßiges Messen des Augendruckes 1x pro Jahr ab dem 45 Lebensjahr kann man den Grünen Star früh erkennen. Üblicherweise wird der Druck mit Augentropfen gesenkt , wenn an Sehnervenkopf oder Gesichtsfeld Veränderungen feststellbar sind. Oft ist es notwendig verschiedene Präparate zu testen, um das am besten wirkendste herauszufinden. Lediglich beim akuten Glaukomanfall mit Druckwerten über 50 mmHg und heftigen Schmerzen sind Injektionen, Tabletten und eventuell eine Spitalsaufnahme notwendig. Ist der Augendruck mit Tropfen nicht einstellbar oder es kommt zu einem Fortschreiten des Glaucomschadens ist eine Operation notwendig.
Da der Grüne Star meist ältere Patienten betrifft und diese oft auch an einer Linsentrübung leiden(Cataract) kann man mit einer kombinierten Operation beider Erkrankungen gemeinsam mit sehr gutem Erfolg operieren. Anders als bei der Operation des Grauen Stars ist jedoch bei der kombinierten Operation eine engmaschige Nachkontrolle notwendig.
Ein neues Untersuchungsgerät in meiner Ordination, GDX der Firma Zeiss, kann die unsichtbaren Sehnervenfasern mit polarisiertem Licht analysieren, und so auffällige Papillen (Sehnervenkopf) am Augenhintergrund analysieren. Oft trägt es zur Entscheidung bei ob eine Therapie notwendig ist oder nicht.
ALTERSBEDINGTE MAKULADEGENERATION ODER NETZHAUTVERKALKUNG
Makuladegeneration ist eine Augenerkrankung die oft im fortgeschrittenem Alter auftritt. Die genaue Ursache ist nicht bekannt, aber Vererbung, Stoffwechselstörungen, und Lebensgewohnheit sind von Bedeutung.
Die Makula ist der zentrale und empfindlichste Teil der Netzhaut, und ist für das Erkennen von Details, Lesen, Fernsehen und Gesichtererkennen verantwortlich. Durch ein Makuladegeneration ist also das Sehen empfindlich beeinträchtigt, sie führt aber nie zur Erblindung! Oft finden sich anfangs nur Pigmentverschiebungen und Ablagerungen (Drusen) die das Sehen noch nicht beeinträchtigen. In diesem Stadium kann die Gabe von ditätischen Präperaten(Vitaminen, Lutein, Ginkoextrakte, ...) günstig sein. In der weiteren Folge kann es zu einer einfachen Atrophie der Makula kommen - die trockene Makuladegeneration - oder aber zum Einwachsen von feinen Blutgefässen unter die Netzhaut und damit verbunden zu Blutungen und Ödembildung unter der Netzhaut (feuchte Form).
Die Symptome sind in beiden Fällen eine zunehmende Sehverschlechterung vorallem beim Lesen, und Verzerrtsehen. Nur bei einigen Patienten (feuchte Form) ist eine Behandlung möglich. Durch eine Farbstoffuntersuchung (Angiographie) können feuchte Areale dargestellt werden. Durch Injektionen in den Glaskörper kann die Erkrankung gebremst werden, und in manchen Fällen ist eine Verbesserung des Sehvermögens zu erreichen. Jedoch sind zur Therapie mehrmalige Injektionen (5x pro Jahr) notwendig. Ständige Kontrollen der Netzhautdicke mittels einer Schichtaufnahme ( OCT ) sind zwischendurch notwendig.
Für die Cataractoperation ist es daher von großer Bedeutung vor der Operation über den Zustand der Netzhaut und besonders der Makula Bescheid zu wissen, um Enttäuschungen wegen Ausbleibens eines Operationserfolges zu vermeiden. Bei Vorliegen einer trockenen Netzhautdegeneration und entsprechender Cataract ist nach Aufklärung über die möglicherweise geringe Sehverbesserung oft eine Operation trotzdem sinnvoll, weil sich durch die Operation das periphere Sehen ( Gesichtsfeld) verbessert.
DIABETES MELLITUS - ZUCKERERKRANKUNG
Bei langjährig bestehendem Diabetes kommt es zu einer Durchblutungsstörung der kleinen Netzhautgefäße, einer sogenannten Retinopathie. Die Folge sind anfangs kleine Blutungen dann Infarkte der Netzhaut und in Spätstadien Wucherungen von Netzhautgefäßen in den Glaskörper. Die Folge sind Sehverschlechterung infolge Netzhautschwellung (Makulaödem), Glaskörperblutung und Netzhautablösung bis hin zur Erblindung.
<strong>Die Therapie</strong> besteht natürlich vorallem in einer genauen Zuckereinstellung.In vielen Fällen sind durch eine Laserbehandlung die Netzhautveränderungen zum Stillstand zu bringen, bei Glaskörperblutung und Netzhautschrumpfungen muß jedoch eine Glaskörperausschneidung (Vitrektomie) durchgeführt werden. Diese Operation erfordert einen erfahrenen vitreoretinalen Chirurgen um Netzhauteinrisse und Ablösungen zu vermeiden. Heute kann auch hier schon eine neue nahtlose Technik(23 gauge) ohne Naht angewendet werden, die dem Patienten nach der Operation eine schnellere Rehabilitation erlaubt.Oft wird die Operation in Narkose durchgeführt. Ich selbst führe diesen Eingriff mehrmals pro Woche durch und implantiere falls eine Linsentrübung vorliegt gleich eine Kunstlinse. Der Erfolg dieser Operation hängt wesentlich vom Zustand der Netzhaut ab und kann oft vor der Operation nicht genau vorherbestimmt werden.
HORNHAUTERKRANKUNGEN
Hornhauterkrankungen sind relativ selten. Bei älteren Patienten findet man gelegentlich Vernarbungen der Hornhaut nach abgelaufenen Entzündungen in der Kindheit. Eine antibiotische Therapie war damals noch nicht möglich.
Diese Vernarbungen sind meist keine Gegenanzeige für die Operation und der Patient profitiert durch die Staroperation deutlich an Sehvermögen.
Des ö fterenfindet man bei der Untersuchung an der Spaltlampe eine schwäche der innersten Zellschicht der Hornhaut - der sogenannten Endothelzellen. Man spricht von einer gehämmerten Hornhaut - Cornea guttata. Bei besonders schonender Operationstechnik und der Verwendung spezieller intraoculären Schutzsubstanzen kommt es praktisch nie zu einer Verschlechterung des Befundes.
Letztlich kann jede schwere Hornhauterkrankung zum Verlust der Transparenz führen. Dann ist eine Hornhautverpflanzung notwendig und kann das Sehvermögen wieder hergestellt werden.